Diese in Deutschland einzigartige Laufveranstaltung fand im ehemaligen Kalibergwerk Merkers 500 Meter unter Tage statt und versprach konstante 21° Grad Celsius Lauftemperatur und einen garantiert schnee- und regenfreien Lauf. Die Teilnehmerzahl war insgesamt auf 750 Läufer in den Kategorien 10-Kilometer-Lauf, Halbmarathon und Marathon begrenzt. Für die Emder Laufgemeinschaft nahm Andreas Broschinski auf der Marathon-Distanz teil.
Der Morgen begann mit Schnee- und Eisglätte am Rande des Thüringer Waldes und jeder Teilnehmer war froh, rechtzeitig zum Start zu erscheinen. Die Startunterlagenausgabe erfolgte unproblematisch im ehemaligen Zechenhaus und kurze Zeit später befanden sich die Läufer bereits vor dem Grubenaufzug. Dicht gedrängt standen die Sportler in der alten, doppelstöckigen Fahrstuhlkabine, doch die Fahrt dauerte aufgrund der hohe Abwärtsgeschwindigkeit nur wenige Minute bis zur 500-Meter-Sohle des Bergwerks. Die Teilnehmer mussten zunächst noch eine Luftschleuse durchlaufen, bevor sie mit Lastkraftwagen zur weltweit tiefsten Veranstaltungshalle in einigen Kilometern Entfernung gefahren wurden.
Die 250 Meter lange, 22 Meter breite und 17 Meter hohe Veranstaltungshalle aus Salzgestein wies neben dem weltweit größten Untertage-Schaufelradbagger und einem Klettergarten auch eine riesige Leinwand auf. Kurz vor dem Start des 10-Kilometer-Laufs stimmte der Veranstalter alle Teilnehmer durch eine Lasershow mit Effektnebel auf den bevorstehenden Lauf ein.
Das Streckenprofil des ausgewiesenen Rundkurses erwies sich mit fast 58 Höhenmeter auf den 3,25 Kilometern für alle Distanzen als sehr anspruchsvoll, denn auf die teilweisen extremen kurzen Steigungen mit über 15% folgten oft auch entsprechende Gefälle. Die Bodenhaftung war auf zum Teil spiegelglatten Salzböden völlig ausreichend, denn Unfälle konnten nicht verzeichnet werden. Der Triathlonverein hatte auf dem Rundkurs zwei Verpflegungsstellen eingerichtet, die von allen Sportlern ausgiebig genutzt wurden. Die Luftqualität war durch die Bewetterung (künstliche Luftzufuhr) sehr trocken, teilweise sogar zugig, konnte aber in abgelegenen Nischen auch stickig und besonders staubig und damit salzhaltig sein. Aus Sicherheitsgründen war für die Teilnehmer ein Fahrradhelm mit Beleuchtung verpflichtend. Broschinski, der bereits seinen dritten Untertagemarathon für die Emder Laufgemeinschaft absolvierte, nutzte zusätzlich noch Puls- und Leistungsmesser, MP3-Player und ausreichend Sportgel als Nahrungsergänzung. Schuhe gehörten auf der Veranstaltung nicht zur Pflichtbekleidung, denn auf der Halbmarathon-Distanz befanden sich auch zwei Barfußläufer. Die Marathonis mussten 13 Runden mit insgesamt 750 Höhenmeter absolvieren, um auf die ausgeschriebenen 42,25 Kilometer zu kommen. Aufgrund der extremen Steigungen, der dunklen Schächte und fehlenden Zuschauer am Streckenrand, gilt diese Veranstaltung als einer der schwersten Läufe dieser Länge in ganz Deutschland. Broschinski lief seinen zweitbeste Untertage-Marathon-Zeit und belegte mit 4:07:33 den 91. Gesamtplatz und damit den 16. Platz in seiner Altersklasse.
Bericht: Andreas Broschinski